Im Gespräch mit Benni Kaulitzky

Gesprächspartner von Martin Gerchel in dieser Woche war unser Spielführer und langjähriger Spieler, der "Capitano", Benjamin Kaulitzky.



Redaktion: Und täglich grüßt das Murmeltier. Capitano, auch das dritte Spiel der Saison, gegen Blau Weiss Heilbronn, ging mit 0:2 verloren. Dabei zeigte die Mannschaft vor allem in der Offensive erhebliche Schwächen. Wie erklärst du dir das ganze Schlamassel?
Benni: Momentan verunsichern uns kleinste Fehler. Anspruch und Realität klaffen auseinander. Es fehlt ein Konzept, wie wir uns Chancen erarbeiten, vieles ist Zufall.
Wir hattten im Spiel gegen Löwenstein zwei Tore gemacht und noch Chancen auf vier weitere. Gegen Eberstadt zwei Chancen in der 1.Hz und nun gegen Plavi keine einzige... schlechter kann es ja nicht werden. Daher bin ich optimistisch, dass es besser wird.

Redaktion: Null Punkte aus drei Spielen, was meinst du wo es mit euch im Verlauf der Saison hingeht?
Benni: Am Sonntag nach Flein, dann noch Erlenbach, Willsbach... oder meintest unseren Ausflug?! Evtl Berlin oder so ... ;)

Redaktion: Eigentlich tabellarisch? 
Benni: Ahh ok... natürlich nach oben!

Redaktion: Wieso schaffen es die Spieler nicht, ihre zweifelsohne vorhandene individuelle Klasse aufs Spielfeld zu bringen?
Benni: Zweifel, Druck, Versagensangst, konditionelle Schwächen, Panik ... hast Scheiße am Fuß... Ist schon heftig mit anzusehen was im Training teilweise klappt. Sonntags haben wir die Hose voll. Ist wie ne Seuche... voll ansteckend.

Redaktion: Du wolltest deine Spielerlaufbahn zum Ende der letzten Saison hin beenden. Was hat dich dazu bewegt dies doch nicht zu tun?
Benni: Wollte ich des? Kann mich nicht erinnern. Aber falls es so war dann bestimmt:
Freude am Kicken und die geilen Leute aufm Sportes. Und noch ne Aufstiegsfeier erleben und mim Tati (Anm. d. Redaktion: George Tarba) feiern ;-)

Redaktion: Du hattest in deinem Leben mehrere schwere Sportverletzungen und hast dich jedesmal wieder zurückgekämpft. Was kannst du verletzten Spielern mit auf den Weg geben um ihnen Mut zu machen?
Benni: Eine kleine Anekdote: Mit 23 jahren nach zwei Kreuzbandrissen und einer Meniskus OP verletzte ich mich in Oedheim erneut am Knie. Nachdem ich am nächsten Tag zu einem hiesigen Arzt ging, fragte er mich was ich für einen Sport betreibe? Fußball!!! Er meinte darauf hin, dass ich invalide sei und ja ab jetzt auch Schach spielen könne. Ich hätte heulen können. Tja Herr Dr. ??? Steh immer noch aufm Platz! Soll heißen: Kopf hoch, Geduld, Wille und Spaß am Fussball!

Redaktion: Auch du gehörst in Weinsberg mittlerweile zum Inventar, will heissen, du spielst seit deiner Kindheit beim TSV. Ausser einem Jahr in Eberstadt hast du immer bei Weinsberg gespielt? Hat es dich nie gereizt mal bei anderen Vereinen vorzuspielen?
Benni: In jungen Jahren nie. Als ich dann gute Möglichkeiten hatte, wollte ich mich erst in Weinsberg, in der glorreichen Zeit unter Andi Scholl durchsetzen... leider ging es dann mit den Verletzungen los. Die Jahre darauf habe ich durch wiederkehrende Rückschläge nie zu einer konstanten Form gefunden. Reizt schon, aber Weinsberg ist für mich Familie. Bin zfriede!

Redaktion: Nachdem du in der letzten Saison in der Bezirksliga fast dauerhaft auf der Position des Innenverteidigers verbracht hast, bist du jetzt auf die "6" vorgerutscht. Welche Position ist dir am liebsten?
Benni: Zentral offensiv. Aber als Torwart hab ich mal einen Freistoß entschärft als Harun ne Rote bekommen hatte... war auch cool.

Redaktion: Du wurdest als Mannschaftskapitän in deinem Amt bestätigt und vom Team wiedergewählt. Fühlst du dich ein wenig geehrt?
Benni: Klar ist man geehrt. Man bekommt ja das Vertrauen der Leute ausgesprochen. Allerdings muss man auch mehr an sich arbeiten und mit breiter Brust vorangehen.  Ich hoffe, dass es mir diese Saison gut gelingt.

Redaktion: Dein Vater Uli war jahrelang Abteilungsleiter beim TSV. Mittlerweile fungiert er "nur noch" als Zuschauer. Meinst du das solche, echte Typen, in der Führungsriege bei Weinsberg fehlen? 
Benni: Also erstmal muss ich sagen, dass ich mich immer sehr freue ihn aufm Sportes zu sehen, ob im Training oder beim Spiel. Obwohl er mein größter Kritiker ist und sich sein Gemecker so anhört wie ein Fingernagel auf ner Tafel (Sorry Papa ;-) ).

Nun zu deiner eigentlichen Frage: Jein. Es fehlt eher ein klares Konzept das von allen befolgt wird. Wo will man in fünf Jahren stehen? Die Zusammenarbeit der Aktiven, der Jugend und der AH muss optimiert werden. Aber mir ist auch bewusst, dass es sehr schwer ist Vereinsmeier zu finden. Kein Geld, viel Zeit investieren... letztendlich bist der Depp... undankbarer Job. Daher muss man Resourcen sammeln, wer kann was? Aufgaben verteilen. Dank dem Chrissi haben wir eine Hammer Internetseite. Dank dem Özde haben wir Lichtschalter in der Kabine und bekommen keinen Schlag. Dank mutigem Einsatz einiger Spieler haben wir kaum noch Schimmel in der Dusche... gibt viele Beispiele. Ein Dank an alle die mitwirken!

Redaktion: Last but not least. Wer ist dein Lieblingsspieler in der aktuellen Mannschaft?
Benni: Yannick, da er ein absolut geiler Typ und Spieler ist.. der Kerle sieht aus wie 12, strahlt aber die Ruhe eines alten Hasen aus. Außerdem Hamsinho... spielerisch und sprachlich enorme Fortschritte in der kurzen Zeit! Immer ein Lächeln im Gesicht... steckt einfach an :-)

M.G.
wir bewegen weinsberg

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